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Gnackwatsch'n Kunst am Bau KUPF Zeitung 144

Gnackwatsch'n Kunst am Bau KUPF Zeitung 144

Na da haben sie es mal wieder geschafft. Kaum passt frau nicht wie eine Haftlmacherin auf, dass kein Blödsinn passiert, ist es schon wieder passiert. Ich schreibe vom „Baby“ unseres Landeshauptmanns, dem Musiktheater. Kurz vor der Eröffnung wird noch schnell die „Kunst am Bau“ präsentiert.

Gnackwatsch'n in der KUPF Zeitung 144

Kunstwerke, die dem neuen, innovativen und zukunftsweisenden Projekt zusätzlich Stil verleihen sollen. Im Pressetext heißt es gar, im Musiktheater spiegelt sich das „Selbstbild Oberösterreichs...
als Kulturland“ - ja danke auch für so ein Selbstbild, das könnt ihr euch aber in die Haare schmieren!

Warum ich mich so aufreg?

Bei „Kunst am Bau“ geht es ja bei so großen Projekten wie dem Musiktheater auch um hohe Summen – mindestens 1,5% der Bausumme muss für Kunst am Bau ausgegeben werden d. h. Im gegebenen Fall 1,2 Millionen Euro – dafür muss eine Künstlerin lange malen. Es wär also im Sinne einer aufgeschlossenen Landespolitik logisch, dafür zu sorgen, dass diese Mittel gleichberechtigt Künstlerinnen und Künstlern zu Gute kommt.

Und was machen die Herren vom Landestheater und der Landeskulturpolitik? Sie geben den ganzen Batzn Geld ausschließlich für Kunstwerke von Künstlern aus! Soviel zum Selbstbild Oberösterreichs.

Und dabei versichert uns der LH immer wieder, wie wichtig im die Teilhabe von Frauen an der Gesellschaft und somit auch im Kunst- und Kulturbereich ist, und fast hätten wir ihm das ja auch geglaubt, gerade jetzt wo er auch für das Frauenressort des Landes verantwortlich ist. Aber wenn's um die große Kohle geht, da bleiben die Herrn dann doch lieber unter sich.

Damit's nicht ganz so blöd ausschaut, wurde 1 Frau in die 14köpfige Jury genommen – das muss man sich aber auch erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Von Demokratie und gleichberechtigter Mitbestimmung und Teilhabe weit und breit keine Spur. Ist dem LH die Akkumulation der Landesmacht zu Kopf gestiegen und müssen wir uns auf Pühringismus statt Putinismus einstellen?

Oder hat hier das frühere Berufsumfeld des LH zugeschlagen? Wir sind aber in OÖ nicht im Vatikan bitte und auch wir Frauen zahlen Steuern, die für Kunst am Bau ausgegeben werden! Und darf ich an den Passus im Förderformular des Landes OÖ erinnern: „Eine Förderung des Landes OÖ ist ausgeschlossen, wenn die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern dadurch beeinträchtigt wird“ - bitte lesen und tun meine Herren!

Wahrscheinlich soll uns der „Mythos des Weiblichen“, der der Beschreibung nach einem Kunstwerk innewohnt besänftigen, ja, so hättet ihr uns wohl gerne!

Ich kann euch Jungs nur sagen, dass dies noch ein Nachspiel haben wird, das Vorspiel habt ihr gründlich versaut!

Lektürempfehlung:

Fördererklärung des Landes OÖ
http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/ooe/FinD_E2_Foerderun...

Information zur Pressekonferenz „Kunst am Bau im Musiktheater“
http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/ooe/PK_LH_Dr._5.9.201...

Kulturpolitisch